DKT-12-15
https://doi.org/10.5194/dkt-12-15
12. Deutsche Klimatagung
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Wie können zukünftige Flutregulations-Ökosystemleistungen in urbanen Räumen erfasst und bewertet werden?

Thea Wübbelmann1,2, Steffen Bender1, and Benjamin Burkhard2,3
Thea Wübbelmann et al.
  • 1Climate Service Center Germany (GERICS) - Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG), Germany (thea.wuebbelmann@hzg.de)
  • 2Institut für Physische Geographie und Landschaftsökologie, Universität Hannover
  • 3Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), Müncheberg

Immer häufiger sind Starkniederschläge Ursache für Überflutungen im urbanen Raum. Regionale Klimaprojektionen zeigen eine Zunahme der Häufigkeit und Intensität der Starkniederschläge in der Zukunft in einigen Regionen Deutschlands. Um Flutschäden im urbanen Bereichen vermeiden zu können, bedarf es einer nachhaltigen und klimawandeltauglichen Stadtentwicklung, bei der flutregulierende Ausgleichsflächen eine wichtige Rolle spielen. Ökosysteme leisten hierbei einen wichtigen Beitrag zur Regulation. Derartige Leistungen werden als Ökosystemleistungen (ÖSL) bezeichnet und beschreiben den direkten und indirekten Beitrag von Ökosystemen zum menschlichen Wohlbefinden. Die flutregulierenden ÖSL beschreiben die Kapazität, Abflussmengen zu regulieren und damit Flutgefahren zu verringern.

Bisherige Untersuchungen zu flutregulierenden ÖSL beziehen sich häufig auf Überflutungen durch Flusshochwasser. Die dabei betrachteten zeitlichen Skalen sind unterschiedlich, wohingegen auf der räumlichen Ebene in der Regel (Teil-)Einzugsgebiete betrachtet werden. Die durchgeführten Bewertungen basieren in der Regel auf heutigen Gegebenheiten. Die Funktionalität unter veränderten Klimabedingungen, wie sie durch den Klimawandel zu erwarten sind, werden nur selten berücksichtigt. Darüber hinaus liegt der Fokus durch die Betrachtung von Flusshochwassern häufig auf den Regulationsleistungen von Flussauen. Jedoch kommt es durch den hohen Grad an Versiegelungen immer häufiger zu Überflutungen im städtischen Raum. Zusätzlich gilt es hier, große Teile der Bevölkerung, Gebäude und Infrastruktur zu schützen.

Aufgrund der projizierten Zunahmen von Starkregentagen und der zunehmenden Verdichtung von Städten wächst die Bedeutung von Ökosystemen und ihren Leistungen für das menschliche Wohlergehen heute und in Zukunft. Dazu bedarf es methodische Ansätze, die auch die zukünftige Funktionalität im Blick haben. Aufgrund der detaillierten Landnutzungsstrukturen urbaner Gebiete, bietet sich eine räumliche Betrachtung mittels Geoinformationssysteme (GIS) zur Bewertung der flutregulierenden ÖSL an. Neben Indikatoren zur Identifizierung entscheidender Prozesse und Parameter bei der Regulation von Starkniederschlag, werden im hier präsentierten methodischen Ansatz auch Klimainformationen in die Bewertung der ÖSL integriert.

How to cite: Wübbelmann, T., Bender, S., and Burkhard, B.: Wie können zukünftige Flutregulations-Ökosystemleistungen in urbanen Räumen erfasst und bewertet werden?, 12. Deutsche Klimatagung, online, 15 March–18 Mar 2021, DKT-12-15, https://doi.org/10.5194/dkt-12-15, 2020