Einordnung der heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre in die Klimaprojektionen für Deutschland
- Deutscher Wetterdienst, Klima und Umweltberatung, Offenbach am Main, Germany
In den letzten zwei Dekaden erlebte Deutschland mehrere sehr heiße und trockene Sommer (2003, 2015, 2018, 2019). Diese heißen und trockenen Sommer waren das Ergebnis von langanhaltenden antizyklonalen Wetterlagen im Sommer über Deutschland und Europa. Die heißen und trockenen Sommer haben einen großen sozioökonomischen Einfluss auf z.B. reduzierte Ernteerträge oder Einfluss auf die menschliche Gesundheit und erhöhte Mortalität. Mit der Hilfe von Klimaindikatoren, die Hitze und Trockenheit in Deutschland beschreiben, wurde untersucht, ob die extrem heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre unter zukünftigen Bedingungen im Klimawandel Normalität sein werden. Die vergangenen Sommer werden mit DWD-Beobachtungsdatensätzen untersucht, als Referenz dient die Periode 1971-2100, und mit Klimaprojektionsdaten aus den DWD-Referenz-Ensembles für die Klimaszenarien RCP 2.6 und RCP 8.5 verglichen. Hierbei werden für die Zukunft die beiden Perioden 2031-2060 sowie 2071-2100 verwendet. Die Projektionen zeigen keine deutliche Anomalie für den Niederschlag der Zukunft, die Trockenheit der Sommer 2003 und 2018 ist stärker als das Signal in der fernen Zukunft unter dem RCP 8.5 Szenario. In der sich verändernden Temperatur sind die zukünftigen positiven Anomalien aber deutlich, extreme heiße Sommer wie in den letzten Jahrzehnten werden unter dem RCP 8.5 Szenario gegen Ende des Jahrhunderts normal, unter RCP 2.6 aber immer noch seltene Ereignisse sein.
How to cite: Leps, N., Stanley, K., and Walter, A.: Einordnung der heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre in die Klimaprojektionen für Deutschland, DACH2022, Leipzig, Deutschland, 21–25 Mar 2022, DACH2022-115, https://doi.org/10.5194/dach2022-115, 2022.