Kurzfassungen der Meteorologentagung DACH
DACH2022-180, 2022
https://doi.org/10.5194/dach2022-180
DACH2022
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Bereitstellung von Windinformationen für Ausschreibungen von Offshore-Windparks nach WindSeeG in der deutschen Nord- und Ostsee

Thomas Möller1, Thomas Spangehl1, Maren Brast2, Axel Andersson1, and Birger Tinz1
Thomas Möller et al.
  • 1Deutscher Wetterdienst, Germany (thomas.moeller@dwd.de)
  • 2Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, Germany (maren.brast@bsh.de)

Die Errichtung von Offshore-Windparks in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Deutschlands ist ein wichtiger Bestandteil für die erfolgreiche Durchführung der Energiewende. Seit Inkrafttreten des Gesetzes zur Förderung und Entwicklung der Windenergie auf See (WindSeeG) führt die Bundesnetzagentur hierzu Ausschreibungen von Flächen in Nord- und Ostsee in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) durch. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) unterstützt das BSH bei der Zusammenstellung von Windinformationen. Diese Informationen werden im Rahmen der Ausschreibungsverfahren vom BSH für Bieter öffentlich im PINTA-Portal (https://pinta.bsh.de) bereitgestellt.

Für die Gebotskalkulation der Bieter sind detaillierte Informationen über die Windverhältnisse auf den Flächen entscheidend. Diese werden in Zusammenarbeit zwischen BSH und DWD unter Beteiligung externer Auftragnehmer erstellt. Im Einzelnen handelt es sich um in-situ Messungen an den Forschungsplattformen in Nord- und Ostsee, FINO1, FINO2 und FINO3 (https://www.fino-offshore.de/de/index.html). Des Weiteren durch externe Auftragnehmer im Auftrag des BSH durchgeführten einjährigen LiDAR-Messungen auf den auszuschreibenden Flächen sowie vom DWD bereitgestellte Daten und Auswertungen der Reanalysen COSMO-REA6 und ERA5. Diese Datensätze sind Grundlage für die Erstellung zusammenfassender Gesamtberichte über die Windverhältnisse auf den Flächen.

Die bereitgestellten Reanalyse- und Messdaten ermöglichen eine detaillierte Untersuchung der saisonalen Variabilität sowie eine eingehende Beurteilung des aktuellen sowie des historischen Windfeldes auf der Fläche. Der Schwerpunkt der Messungen liegt hierbei in den für zukünftige Windenergieanlagentypen relevanten Höhen, d.h. im Bereich von 40 bis 200 Metern. Die Auswertung der Reanalysen erfolgt für die den Flächen nächstgelegenen sowie die jeweils umliegenden Gitterpunkte und wird anhand der vorhandenen Messdaten validiert. Bisherige Auswertungen zeigen eine sehr gute Korrelation auf, wodurch den Reanalysen eine hohe Aussagekraft für die Windverhältnisse auf den Flächen zukommt. Darüber hinaus sind auch Informationen zur interannuellen Variabilität von Bedeutung. Aussagen zu multidekadischen Schwankungen sind auf Grundlage langjähriger Zeitreihen des aus Luftdruckdaten von Küstenstationen abgeleiteten geostrophischen Windes möglich.

How to cite: Möller, T., Spangehl, T., Brast, M., Andersson, A., and Tinz, B.: Bereitstellung von Windinformationen für Ausschreibungen von Offshore-Windparks nach WindSeeG in der deutschen Nord- und Ostsee, DACH2022, Leipzig, Deutschland, 21–25 Mar 2022, DACH2022-180, https://doi.org/10.5194/dach2022-180, 2022.