ACTRIS-D – Der deutsche Beitrag zur europäischen Forschungsinfrastruktur für Aerosol, Wolken und Spurengase
- 1Leibniz Institute for Tropospheric Research (TROPOS), Leipzig, Germany (ulla@tropos.de)
- *A full list of authors appears at the end of the abstract
ACTRIS-D ist der deutsche Beitrag zur paneuropäischen Forschungsinfrastruktur ACTRIS (Aerosol, Clouds und Trace Gases Research Infrastructure) und seit 2019 Teil der Nationalen Roadmap für Forschungsinfrastrukturen. Ziel von ACTRIS ist es, über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten Daten und Dienstleistungen zu kurzlebigen atmosphärischen Bestandteilen bereitzustellen, die entsprechende Forschung zu unterstützen und somit unser Wissen über atmosphärische Prozesse, Klimaveränderungen und Luftqualität zu verbessern. Dabei baut die Forschungsinfrastruktur auf die Erfahrung von mehr als 20 Jahren koordinierter Forschungs- und Entwicklungsarbeit in Europa auf. ACTRIS integriert die europäischen Messnetze zur In-situ- und Fernmessung von Aerosol, Wolken und reaktiven Spurengasen sowie den Verbund atmosphärischer Simulationskammern. Die Rechtsform eines Europäischen Forschungsinfrastruktur-Konsortiums (ERIC), die ACTRIS im Jahr 2022 annehmen wird, stellt die langfristige Unterstützung durch die mehr als 15 Mitgliedsstaaten sicher.
Am Aufbau von ACTRIS-D beteiligen sich elf deutsche Forschungseinrichtungen. Sie übernehmen die Verantwortung für den Betrieb von dreizehn Beobachtungsstationen zur Erhebung von Langzeitdaten, fünf atmosphärischen Simulationskammern zur Untersuchung chemischer und physikalischer Prozesse unter kontrollierten Bedingungen und vier mobilen Plattformen zur Beobachtung atmosphärischer Prozesse an ausgewählten Standorten. Darüber hinaus tragen sie zum Aufbau und Betrieb der sechs thematischen Zentren von ACTRIS bei, welche auf europäischer Ebene unter anderem für einheitliche Kalibrier- und Messstandards und die Schulung des technischen und wissenschaftlichen Personals verantwortlich sind und somit die hohe ACTRIS-Datenqualität gewährleisten. Drei dieser zentralen europäischen Einrichtungen werden von deutschen Instituten geleitet.
In diesem Beitrag stellen wir die laufenden Implementierungsarbeiten von ACTRIS-D vor, diskutieren die langfristige Strategie und zeigen anhand von Beispielen das Potenzial der Forschungsinfrastruktur für die integrierte und koordinierte Atmosphärenforschung in Deutschland und Europa.
Ulla Wandinger, Markus Hermann, Khanneh Wadinga Fomba, Hartmut Herrmann, Falk Mothes, Dennis Niedermeier, Laurent Poulain, Patric Seifert, Holger Siebert, Dominik van Pinxteren, Alfred Wiedensohler (Leibniz-Institut für Troposphärenforschung); Jan Cermak, Kristina Höhler, Ottmar Möhler, Ralf Sussmann (Karlsruher Institut für Technologie); Hendrik Fuchs, Anna Novelli, Rainer Steinbrecher, Ralf Tillmann, Robert Wegener (Forschungszentrum Jülich); Sandra Graßl, Christoph Ritter (Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung); Volker Freudenthaler, Bernhard Mayer, Tobias Zinner (Ludwig-Maximilians-Universität München); Matthias Buschmann, Mathias Palm (Universität Bremen); Annika Dähne, Ulrich Löhnert, Bernhard Pospichal (Universität zu Köln); Ralf Kurtenbach, Peter Wiesen (Bergische Universität Wuppertal); Joachim Curtius, Andreas Kürten (Goethe-Universität Frankfurt am Main); Anja Claude, Dagmar Kubistin, Volker Lehmann, Ina Mattis, Christian Plaß-Dülmer (Deutscher Wetterdienst); Michael Elsasser, Bryan Hellack (Umweltbundesamt)
How to cite: Wandinger, U. and the ACTRIS-D-Konsortium: ACTRIS-D – Der deutsche Beitrag zur europäischen Forschungsinfrastruktur für Aerosol, Wolken und Spurengase, DACH2022, Leipzig, Deutschland, 21–25 Mar 2022, DACH2022-257, https://doi.org/10.5194/dach2022-257, 2022.