Analyse und Kommunikation der beobachteten Klimatrends in Deutschland
- Deutscher Wetterdienst, Nationale Klimaüberwachung, Offenbach, Deutschland
Eine der Aufgaben des Deutschen Wetterdienstes ist die Klimaüberwachung für Deutschland. Dazu verwendet der DWD die Daten der Wetterstationen in seinem Messnetz in Kombination mit den historischen Klimadaten, die auch durch Vorgängerorganisationen des DWD erhoben wurden. Für den Zeitraum seit 1881 sind somit flächendeckende und systematisch erhobene Messungen verfügbar, die für eine Beschreibung des Klimawandels in Deutschland genutzt werden. Für den Zeitraum 1881 bis 2020 beträgt der lineare Trend der Temperatur +1,6°C. Das zurückliegende Jahrzehnt lag dabei allerdings deutlich oberhalb der Trendlinie, wodurch das aktuelle Jahrzehnt (2011-2020) bereits um 2 °C wärmer war als der Beginn der Zeitreihe (1881-1910).
Für eine verlässliche Kommunikation des Klimazustands und eine einordnende Beschreibung von Klimaänderungen ist es zu einen essentiell, kontinuierlich die Qualität der zugrundeliegenden Daten zu analysieren und gegebenenfalls zu korrigieren, zum anderen die Darstellungs- und Kommunikationsformen an die Öffentlichkeit weiterzuentwickeln.
Um die Homogenität der meteorologischen Zeitreihen zu gewährleisten, betreibt der DWD mehrere Klimareferenzstationen, an denen Parallelmessungen von historischen und operationellen Messinstrumenten durchgeführt werden. Mithilfe dieser Messungen werden die Vergleichbarkeit der Messungen untersucht, Messunsicherheiten abgeschätzt und gegebenenfalls Methoden zur Homogenisierung der Messreihen entwickelt.
Zurzeit werden klimatologische Indizes sowohl innerhalb des DWD als auch mit nationalen und internationalen Partnern standardisiert. Für einige der gebräuchlichsten Indizes (z.B. Heiße Tage und Tropische Nächte) existieren unterschiedliche Definitionen, die parallel verwendet werden. Um widersprüchliche Aussagen zu vermeiden, müssen einheitliche Definitionen verwendet werden oder es sollte ausdrücklich auf die jeweils verwendete Definition hingewiesen werden.
Für die Kommunikation des beobachteten Klimawandels werden unterschiedliche grafische Aufbereitungen der Daten für verschiedene Medien und Plattformen eingesetzt. In diesem Vortrag wird auch ein Überblick über aktuelle Kommunikationskanäle (z. B. Deutscher Klimaatlas, DWD-Klima-Twitterkanal) sowie die Zugangsmöglichkeiten zu den zugrundeliegenden Klimadaten des DWD gegeben.
Literatur und weiterführende Links:
- Zeitreihen der Klimaänderung in Deutschland: https://www.dwd.de/zeitreihen
- Informationsportal 'Beobachteter Klimawandel in Deutschland':
https://www.dwd.de/klima-deutschland - Deutscher Klimaatlas: https://www.deutscher-klimaatlas.de
- Twitterkanal 'DWD Klima und Umwelt': https://twitter.com/DWD_klima
- Offener Zugang zu den Klimadaten des DWD: https://opendata.dwd.de/climate_environment/CDC/ https://cdc.dwd.de/portal
- Kaspar, F., Müller-Westermeier, G., Penda, E., Mächel, H., Zimmermann, K., Kaiser-Weiss, A., Deutschländer, T.: Monitoring of climate change in Germany – data, products and services of Germany's National Climate Data Centre, Adv. Sci. Res., 10, 99–106, https://doi.org/10.5194/asr-10-99-2013, 2013.
How to cite: Imbery, F., Kaspar, F., and Friedrich, K.: Analyse und Kommunikation der beobachteten Klimatrends in Deutschland, DACH2022, Leipzig, Deutschland, 21–25 Mar 2022, DACH2022-279, https://doi.org/10.5194/dach2022-279, 2022.