DKT-12-19, updated on 15 Jan 2021
https://doi.org/10.5194/dkt-12-19
12. Deutsche Klimatagung
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Reduktion von Hitzestress und Überflutungen im urbanen Raum durch Nutzung von Synergien bei Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel

Alrun Jasper-Tönnies1, Yannick Back2, Peter Bach3, Wolfgang Rauch2, Thomas Einfalt1, and Manfred Kleidorfer2
Alrun Jasper-Tönnies et al.
  • 1hydro & meteo GmbH, Lübeck, Germany (jasper-toennies@hydrometeo.de)
  • 2Institut für Infrastruktur, Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
  • 3Institute of Environmental Engineering, ETH Zürich, Zürich, Switzerland

Unsere Städte sind kontinuierlichen Veränderungen unterworfen. Das Bevölkerungswachstum führt zu einem steigenden Bedarf an Wohn-, Gewerbe- und Verkehrsflächen und damit zu voranschreitender Versiegelung von natürlichen Flächen. Durch den Klimawandel sind unter anderem vermehrt auftretende Starkniederschläge, aber auch längere Trockenperioden und Hitzewellen zu erwarten (z.B. IPCC, 2014). Somit sehen sich Städte in naher Zukunft großen Herausforderungen ausgesetzt. Gleichzeitig sind Ressourcen für Anpassungsmaßnahmen begrenzt, und Flächen, die für Anpassungsmaßnahmen benötigt würden, stehen unter hoher Nutzungskonkurrenz. Vor diesem Hintergrund rücken Anpassungsmaßnahmen in den Vordergrund, die einen mehrfachen Nutzen aufweisen, wie dezentrale Entwässerungsmaßnahmen. Durch die Behandlung von Niederschlagswasser direkt vor Ort können gleichzeitig Grünflächen und Schattenplätze geschaffen, sowie Infiltration, Evapotranspiration und die Speicherung von Wasser gesteigert werden. Neben einer Entlastung des städtischen Abwassersystems kommt es damit auch zu einer Verbesserung des urbanen Mikroklimas und zu einer Minderung von Hitzeinseln. Die Auswirkung dezentraler Entwässerungssysteme auf das urbane Mikroklima wurde hier am Beispiel der Stadt Innsbruck näher untersucht. Zukünftige Klimaänderungen wurden anhand von Beobachtungsdaten und regionalen Klimaprojektionen aus EURO-CORDEX/ReKliEs unter Berücksichtigung verschiedener RCP-Szenarien (Abb. 1, 2) abgeschätzt. Indikatoren wie der Universal Thermal Climate Index wurden mittels eines vereinfachten Ansatzes in Abhängigkeit von lokalen Standorteigenschaften in einem GIS (Geoinformationssystem) simuliert (Back et al., 2020). Dieser Ansatz dient der Analyse urbaner Hitze auf mehreren Maßstabsebenen und kann unter Berücksichtigung verschiedener RCP-Szenarien durchgeführt werden (Abb. 3). Eine Koppelung dieses Ansatzes mit einem Ansatz nach Simperler et al. (2018), zur Differenzierung städtischer Strukturtypen und ihrer Potenziale und Einschränkungen für die dezentrale Niederschlagswasserbehandlung, soll prioritäre Gebiete zur Einbettung optimierter Anpassungsmaßnahmen lokalisieren und dadurch Synergieeffekte fördern. Diese Arbeit ist Teil der Projekte CONQUAD (Projekt Nr. KR16AC0K13143) und cool-INN (Projekt Nr. KR19SC0F14953), welche vom Österreichischen Klima- und Energiefonds gefördert werden.

Literatur

Back, Y., Bach, P.M., Jasper-Tönnies, A., Rauch, W. und Kleidorfer, M. (2020). A rapid fine-scale approach to modelling urban bioclimatic conditions. Science of the Total Environment. Revision Process.

Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). (2014). Summary for policymakers. IN: Climate Change 2014: Impacts, Adaptation and Vulnerability. Part A: Global and sectoral Aspects. Contribution of Working Group II of the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. Cambridge University Press, Cambridge, United Kingdom and New York, NY, USA, pp. 1-32.

Simperler, L., Himmelbauer, P., Stöglehner, G. und Ertl, T. (2018). Siedlungswasserwirtschaftliche Strukturtypen und ihre Potenziale für die dezentrale Bewirtschaftung von Niederschlagswasser. Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft, Wien.

How to cite: Jasper-Tönnies, A., Back, Y., Bach, P., Rauch, W., Einfalt, T., and Kleidorfer, M.: Reduktion von Hitzestress und Überflutungen im urbanen Raum durch Nutzung von Synergien bei Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel, 12. Deutsche Klimatagung, online, 15 March–18 Mar 2021, DKT-12-19, https://doi.org/10.5194/dkt-12-19, 2020