DKT-12-20, updated on 17 Jan 2024
https://doi.org/10.5194/dkt-12-20
12. Deutsche Klimatagung
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Private Wetterstationen als Instrument in der Klimaanpassung

Daniel Fenner1, Jonas Kittner1, Fred Meier2, Dieter Scherer2, and Benjamin Bechtel1
Daniel Fenner et al.
  • 1Stadtklimatologie, Geographisches Institut, Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland (daniel.fenner@rub.de)
  • 2Fachgebiet Klimatologie, Institut für Ökologie, Technische Universität Berlin, Berlin, Deutschland

Für wirksame Maßnahmen in der Klimaanpassung ist es vielfach essenziell, dass klimatische Informationen in raum-zeitlich hochaufgelöster Form verfügbar sind. Diese ermöglichen es, Orte für Maßnahmen zu identifizieren sowie ein langfristiges Monitoring vor und nach der Umsetzung von Maßnahmen durchzuführen, um ihre Wirksamkeit feststellen zu können. Zudem erhöht die Einbindung lokaler Stakeholder die Chancen auf Akzeptanz und erfolgreiche Umsetzung.

Städte sind, sowohl weltweit gesehen als auch in Deutschland, Orte mit besonders hohem Risiko gegenüber Naturgefahren wie beispielsweise Hitzewellen und deren gesundheitlichen Auswirkungen auf Menschen. Zudem finden wir in Städten eine hohe räumliche Variabilität klimatischer Bedingungen. Ausgerechnet für Städte sind hochauflösende Klimainformationen aber in aller Regel nicht verfügbar. Städte wurden traditionell kaum mit Messstationen ausgestattet und die Errichtung und der dauerhafte Betrieb dichter Messnetze sind mit hohen finanziellen Hürden verbunden.

Gerade in Städten könnten Daten privater Wetterstationen, die in den letzten Jahren enormen Zuwachs erhalten haben, einen wichtigen Beitrag leisten, da hier oft mehrere hunderte bis tausende solcher Wetterstationen kontinuierlich Daten erfassen. Diese Daten können über das Internet abgerufen werden und stehen vielfältigen potentiellen Anwendungen zur Verfügung. Für die Verwendung der Daten sind Qualitätsprüfungsverfahren von enormer Wichtigkeit, um typische Fehler zu erkennen und herauszufiltern. Nach Anwendung solcher Verfahren sind weit mehr als die Hälfte der privaten Wetterstationsdaten für stadtklimatologische Analysen, die Planung von Klimaanpassungsmaßnahmen und lokales Monitoring nutzbar. So kann beispielsweise die beobachtete hohe Variabilität in qualitätsgeprüften Lufttemperaturdaten für Konzepte und Fragen der Klimaanpassung genutzt werden. Zusätzlich kann durch gezielte Kooperation mit Stakeholdern vor Ort bei der Aufstellung neuer Stationen ein vertieftes Verständnis für Wetter und Klima aufgebaut werden.

In diesem Beitrag sollen Hürden und Möglichkeiten privater Wetterstationen und deren Daten im Rahmen der Klimaanpassung vorgestellt und diskutiert werden. Mithilfe von Beispielen soll zudem exemplarisch deren Anwendbarkeit demonstriert und vertieft werden.

How to cite: Fenner, D., Kittner, J., Meier, F., Scherer, D., and Bechtel, B.: Private Wetterstationen als Instrument in der Klimaanpassung, 12. Deutsche Klimatagung, online, 15–18 Mar 2021, DKT-12-20, https://doi.org/10.5194/dkt-12-20, 2021.