Senkung des Meeresspiegels durch atmosphärischen Wassertransport in die Arktis oder Antarktis
- TÜV Nord, Umweltschutz, Pinneberg, Germany (manfriedheinrich@aol.com)
Eine Massenabschätzung zeigt, dass eine Senkung des Meeresspiegels durch Tiefdruckgebiete nicht aussichtslos ist, wenn man die technische Umsetzung zunächst außer Acht lässt.
1 Millimeter der weltweiten Meeresoberfläche enthält 369 Milliarden Kubikmeter Wasser. Wenn ein Tiefdruckgebiet von 200 km Durchmesser 10 mm Niederschlag erzeugt, führt das zu 314 Millionen Kubikmeter Wasser in Form von Schnee. 1 mm Ozean entspricht damit 1146 Tiefdruckgebieten. Will man daher den Meeresspiegel um 1 mm pro Jahr senken, müssen 3 Tiefdruckgebiete pro Tag ihren Schnee dauerhaft an einem Pol abladen.
Ein Schneeniederschlag in der Arktis reduziert außerdem die Wärmebilanz der Erde, weil die latente Wärme des Wasserdampfes, die bei Kondensation und Frieren freigesetzt wird, wegen der dort minimalen Gegenstrahlung fast vollständig in den Weltraum abgestrahlt wird.
Der Realisierung des atmosphärischen Wassertransportes stehen im Wesentlichen emotionale Hemmungen und politische Uneinigkeiten entgegen, während der Einfallsreichtum der Menschheit grenzenlos ist.
Hier sei nur ein Vorschlag skizziert: 1965 hat Edward Lorenz bemerkt, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Orkan auslösen könnte. Das heißt, jedes Wettergeschehen hat eine Stelle, an der die eine oder die andere Entwicklung angestoßen wird. Mit den mächtigen Prognosemodellen und den Kenntnissen über die Entwicklung einer Zyklone lässt sich berechnen, wann und wo z. B. Niederschlag zu erwarten ist, wenn der Entstehungsort eines Wirbels feststeht. So kann durch die Auswahl des Startpunktes eines Tiefs das Wettergeschehen für eine ferne Region bestimmt werden.
Es gibt sicherlich mehrere Möglichkeiten, eine Zyklone auszulösen. Zum Beispiel könnte Sonnenlicht mit einem Spiegel im Weltraum /1/ von einem Quadratkilometer Fläche auf sensible Stellen eines Frontensystems geleitet werden. Damit könnte eine enorme Energie auf eine kleine Stelle gelenkt und der Flügelschlag eines Schmetterlings bei weitem übertroffen werden. Neben dieser zugegebenermaßen futuristischen Methode wären auch gezielte Wolkenimpfungen mit Silberjodid oder gar das Anstoßen eines Wirbels durch Kreisen eines Flugzeuges vorstellbar.
/1/ Heinrich, M., Das Wetter wird gesteuert, BOD, ISBN 978-3-7431-3563-5
How to cite: Heinrich, M.: Senkung des Meeresspiegels durch atmosphärischen Wassertransport in die Arktis oder Antarktis, 12. Deutsche Klimatagung, online, 15 March–18 Mar 2021, DKT-12-34, https://doi.org/10.5194/dkt-12-34, 2020