Wetterinformationen für die Ausschreibungen von Offshore-Windparks nach dem Gesetz zur Entwicklung und Förderung der Windenergie auf See (WindSeeG)
- 1Deutscher Wetterdienst, Klima und Umwelt, Hamburg, Deutschland (birger.tinz@dwd.de, lydia.gates@dwd.de)
- 2Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, Ordnung des Meeres, Hamburg, Deutschland (michael.gehrke@bsh.de, olaf.outzen@bsh.de)
- 3Deutscher Wetterdienst, Klima und Umwelt, Offenbach a.M., Deutschland (thomas.spangehl@dwd.de)
Für die erfolgreiche Durchführung der Energiewende ist die Errichtung von Offshore-Windparks in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Deutschlands ein wichtiger Baustein. Bisher wurden die Windparks in der Deutschen Bucht und in der Westlichen Ostsee durch die jeweiligen Betreiber geplant und die Planung beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) als zuständiger Genehmigungsbehörde geprüft. Mit dem Inkrafttreten des WindSeeG ist ein Teil dieser Planungshoheit auf das BSH übergegangen: Nunmehr werden die Flächen, die für die Errichtung von Windparks geeignet sind, öffentlich ausgeschrieben, um den am besten geeigneten Betreiber zu ermitteln. Maßgeblich ist die Höhe der beanspruchten staatlichen Förderung. Vor der Ausschreibung werden die Flächen durch das BSH in Bezug auf Baugrund, Meeresumwelt sowie die vorhandenen Wind- und ozeanographischen Verhältnisse untersucht. Diese Untersuchungen dienen neben der Entscheidung über die Eignung der Fläche insbesondere auch der Gebotsberechnung durch die Bieter. Die erste Ausschreibungsrunde startet im März 2021 mit den Flächen N-3.7, N-3.8 in der Nordsee und O-1.3 in der Ostsee.
Für die Kalkulation des Ertrages durch die Bieter sind genaue Informationen über die Windverhältnisse entscheidend. Der DWD koordiniert dazu die Zusammenstellung verschiedener Datenquellen. Hierbei handelt es sich a) um die Messungen des Windprofils in Höhen von etwa 30 m bis 100 m an den Forschungsplattformen in Nord- und Ostsee, FINO1 und FINO2, b) die durch externe Auftragnehmer im Auftrag des BSH durchgeführten einjährigen In-Situ-LiDAR-Messungen auf den Flächen N-3.7 und N-3.8 sowie c) Auswertungen der Daten der Reanalysen COSMO REA6 und ERA5 durch den DWD. Diese Daten sind Grundlage für die Erstellung zusammenfassender Gesamtberichte über die Windverhältnisse in den 3 Flächen nach Stand von Wissenschaft und Technik.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen, die für das Ausschreibungsjahr 2021 durchgeführten Untersuchungen sowie einen Ausblick auf die künftigen Herausforderungen.
How to cite: Tinz, B., Gehrke, M., Outzen, O., Spangehl, T., and Gates, L.: Wetterinformationen für die Ausschreibungen von Offshore-Windparks nach dem Gesetz zur Entwicklung und Förderung der Windenergie auf See (WindSeeG), 12. Deutsche Klimatagung, online, 15 March–18 Mar 2021, DKT-12-58, https://doi.org/10.5194/dkt-12-58, 2020