DKT-13-18, updated on 11 Jan 2024
https://doi.org/10.5194/dkt-13-18
13. Deutsche Klimatagung
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Eine globale Analyse der Temperatur- und Niederschlagsexterme mittels Global Warming Level of Emergence.

David Gampe1, Clemens Schwingshackl1, Andrea Böhnisch1, Magdalena Mittermeier1, Marit Sandstad2, and Raul R. Wood1,3,4
David Gampe et al.
  • 1Dept. f. Geographie, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 2CICERO Center for International Climate Research, Oslo, Norwegen
  • 3WSL Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos Dorf, Schweiz
  • 4Climate Change, Extremes and Natural Hazards in Alpine Regions Research Center CERC, Davos Dorf, Schweiz

Im vergangenen Jahrzehnt hat die Erderwärmung die 1.0°C-Marke überschritten und bereits begonnen, den Zustand einiger Klimavariablen im Vergleich zum vorindustriellen Zeitraum signifikant zu verändern bzw.  einen neuen Klimazustand zu erreichen. Um zu quantifizieren, wann ein solches eindeutiges Klimaänderungssignal detektierbar ist, wurde - in unterschiedlicher Ausprägung und Definition - das Konzept der Time of Emergence(ToE) etabliert. Zudem werden erwartete Klimaänderungen verstärkt durch sogenannte Global Warming Levels (GWL) kommuniziert, welche eine Alternative zu festgelegten Projektionszeiträumen darstellen. Diese vereinfachen einerseits die Kommunikation der Projektionen und ermöglichen andererseits eine einfachere Vergleichbarkeit unterschiedlicher Klimamodelle und Szenarien. In diesem Beitrag werden beide Konzepte kombiniert und die Global Warming Levels of Emergence (GWLoE) ausgewählter Temperatur- und Niederschlagsindizes für inkrementelle Änderungen des GWLs präsentiert. Hierfür verwenden wir fünf Single Model Initial-Condition Large Ensembles (SMILEs) der jüngsten CMIP6-Generation, welche eine robuste Abschätzung der natürlichen Klimavariabilität und der ToE ermöglichen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass bereits bei dem im Pariser Klimaabkommen festgehaltenen GWL von 1.5°C ein Großteil der Weltbevölkerung einen neuen Klimazustand extremer Temperaturen erfahren wird, diese also durch ein eindeutiges, signifikantes Klimaänderungssignal charakterisiert sind. Darüber hinaus wird die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Extremereignisse unter Berücksichtigung des vorindustriellen Zustands berechnet und analysiert. Hier zeigen die Ergebnisse eine deutliche Erhöhung der Eintrittswahrscheinlichkeit, insbesondere für die Temperaturindizes. Hier tritt überregional und großflächig bereits bei einem GWL von 2.0°C eine Sättigung auf, demzufolge kann jedes Jahr als Extremjahr unter vorindustriellen Klimabedingungen angesehen werden. Vor allem für Temperaturindizes zeigt die Studie das Potential des Konzepts der GWLoE auf, um die Unsicherheiten der Klimaprojektionen zu begrenzen. Zudem kann die Anwendung der GWLoE gerade für die Wissenschaftskommunikation als wertvolles Konzept angesehen werden, um wissenschaftliche Ergebnisse an Entscheidungsträger:innen und Nicht-Wissenschaftler:innen zu vermitteln.

How to cite: Gampe, D., Schwingshackl, C., Böhnisch, A., Mittermeier, M., Sandstad, M., and Wood, R. R.: Eine globale Analyse der Temperatur- und Niederschlagsexterme mittels Global Warming Level of Emergence., 13. Deutsche Klimatagung, Potsdam, Deutschland, 12–15 Mar 2024, DKT-13-18, https://doi.org/10.5194/dkt-13-18, 2024.