DKT-13-49, updated on 11 Jan 2024
https://doi.org/10.5194/dkt-13-49
13. Deutsche Klimatagung
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Sommertrockenheit in Nordostdeutschland im europäischen historischen Kontext–Einblicke durch stabile Isotope in Baumjahrringen.     

Gerhard Helle1, Mandy Freund2, Viorica Nagavciuc3,4, Ingo Heinrich1,5, and Daniel Balanzategui6
Gerhard Helle et al.
  • 1GFZ German Research Centre for Geosciences, Geosystems, Potsdam, Germany (ghelle@gfz-potsdam.de)
  • 2CSIRO Oceans and Atmosphere, Melbourne, VIC, Australia
  • 3Alfred-Wegener-Institute, Bremerhaven, 27570 Bremerhaven, Germany
  • 4Faculty of Forestry, Ștefan cel Mare University, Suceava, 720229, Romania
  • 5Deutsches Archäologisches Institut (DAI) Referat Naturwissenschaften an der Zentrale, Im Dol 2-6, 14195 Berlin, Germany
  • 6Technische Hochschule Lübeck, FB Bauwesen, Labor für Dendrochronologie, Mönkhofer Weg 239, 23562 Lübeck, Germany

Bäume sind weit verbreitete Archive für Umwelt- und Klimaveränderungen. Zeitreihen von Klimaparametern, die aus Baumjahresringen abgeleitet werden, bieten einen historischen Rahmen für die jüngsten Klimaerwärmungstrends und Extrema. Isotopenverhältnisse von Kohlenstoff (13C/12C) und Sauerstoff (18O/16O) in Baumringen bieten eine hervorragende Möglichkeit, die Trockenheit vergangener Sommer in verschiedenen Ökosystemen und über Klimazonen hinweg zu untersuchen. Aktuelle räumliche Rekonstruktionen hydroklimatischer Bedingungen in Europa unter Verwendung eines Netzwerks von Messungen stabiler Jahrring-Isotope haben für die letzten 400 Jahre eindeutig demonstrieren können, wie außergewöhnlich die Sommerdürren seit 2015 waren. Als besonders betroffene Regionen wurden West- und Mitteleuropa identifiziert. Anlehnend an diese Studien sollen hier neue Jahrringisotopendaten aus Nordostdeutschland präsentiert werden, um das europäische Netzwerk der stabilen Isotopendaten zu stärken und unser Verständnis der lokalen und regionalen Ausprägungen der globalen Klimaerwärmung zu vertiefen. Bei der Analyse der Jahrring-Isotopenzeitreihen fallen abgeschwächte Klimasignale in den Jahren 1960 bis 1990 für bestimmte Standorte Nordostdeutschlands auf, die wir den damaligen unkontrollierten Emissionen von sauren Luftschadstoffen zuschreiben. Darüber hinaus sollen Hinweise auf einen stärkeren Wasserbedarf durch erhöhte Transpiration an einigen Baumstandorten diskutiert werden, welcher nicht nur auf die jüngsten Dürren zurückzuführen ist, sondern auch Folge langfristiger Auswirkungen früherer Umweltverschmutzung zu sein scheint.

How to cite: Helle, G., Freund, M., Nagavciuc, V., Heinrich, I., and Balanzategui, D.: Sommertrockenheit in Nordostdeutschland im europäischen historischen Kontext–Einblicke durch stabile Isotope in Baumjahrringen.     , 13. Deutsche Klimatagung, Potsdam, Deutschland, 12–15 Mar 2024, DKT-13-49, https://doi.org/10.5194/dkt-13-49, 2024.