Das Potential wiedervernäßter Moore als natürliche CO2-Senke: aktuelle Ergebnisse und Forschung am Beispiel eines Langzeitbeobachtungsstandortes in Mecklenburg-Vorpommern
- Helmholtz Centre Potsdam GFZ - German Research Centre for Geosciences, Geodesy, Section 1.4 Remote Sensing and Geoinformatics, Potsdam, Germany (pia.gottschalk@gfz-potsdam.de)
Seit 2013 werden am wiedervernäßten Moorstandort Zarnekow in Mecklenburg-Vorpommern unter Verwendung der Eddy-Kovarianz-Methode kontinuierlich CO2- und CH4-Emissionen gemessen. Der Standort wurde 2004/2005 wiedervernäßt und ist aufgrund des historischen Moorbodenverlustes durch Drainage und Bewirtschaftung bis heute größtenteils überflutet. Die hochaufgelöste Messzeitreihe erlaubt die umfassende Untersuchung der Kohlenstoff-Emissionsdynamik und deren natürlicher Treiber. Der Einfluss der sich dynamisch verändernden Vegetation sowie der meteorologischen Schwankungen wird an den variablen C-Emissionen deutlich. Obwohl die Wiedervernässung bereits 18 Jahre zurückliegt, hat das System noch nicht in ein neues Gleichgewicht zurückgefunden. Erst im Jahr 2019 konnte zum ersten Mal eine annuelle netto-CO2 Aufnahme nachgewiesen werden, nach einem langjährigen Trend abnehmender CO2-Verluste. Die Methanemissionen zeigen einen gering abnehmenden Trend, verbleiben aber insgesamt auf einem relativ hohen Niveau. Anhand dieses Standortes werden die Unsicherheiten der allgemeinen Moor-Emissionsquantifizierung nach IPCC vorgestellt, der Einfluss klimatologischer Extremereignisse (Sommertrockenheit 2018) auf die C-Emissionen, als auch die gesamte Strahlungsantriebswirkung dieser Wiedervernässungmaßnahme diskutiert.
How to cite: Gottschalk, P., Kalhori, A., Wille, C., and Sachs, T.: Das Potential wiedervernäßter Moore als natürliche CO2-Senke: aktuelle Ergebnisse und Forschung am Beispiel eines Langzeitbeobachtungsstandortes in Mecklenburg-Vorpommern, 13. Deutsche Klimatagung, Potsdam, Deutschland, 12–15 Mar 2024, DKT-13-30, https://doi.org/10.5194/dkt-13-30, 2024.