DKT-13-46, updated on 11 Jan 2024
https://doi.org/10.5194/dkt-13-46
13. Deutsche Klimatagung
© Author(s) 2024. This work is distributed under
the Creative Commons Attribution 4.0 License.

Zusammenhänge verschiedener Wetterbedingungen mit der physischen Aktivität in stündlicher Auflösung

Siiri Tunn1, Nico Becker1, Henning Rust1, Nina Knoll2, and Jan Keller2
Siiri Tunn et al.
  • 1Freie Universität Berlin, Geography, Meteorology, Berlin, Germany
  • 2Freie Universität Berlin, Education and Psychology, Health Psychology, Berlin, Germany

Physische Aktivität ist einer der wichtigsten Faktoren für die menschliche Gesundheit, jedoch erreichen ca. 28 % der Weltbevölkerung nicht die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Die physische Aktivität kann im Alltag beispielsweise durch Sport oder Spazierengehen gesteigert werden, wobei die Wetterbedingungen eine Erleichterung oder ein Hindernis dafür darstellen können. Aufgrund des Klimawandels nehmen Extremwetterereignisse zu, was zu einer Abnahme der physischen Aktivität führt. Vor allem ist die weitere zukünftige Zunahme von Hitzewellen für vulnerable Gruppen ein Problem. Aktuelle Forschung zeigt, dass höhere Lufttemperaturen, mehr Tageslicht, keine Niederschläge und geringe Windgeschwindigkeiten mit mehr physischer Aktivität assoziiert sind. Es existieren jedoch Studien, die gegenteilige oder keine Zusammenhänge zeigen.

An der „Days in Motion“ Studie haben 676 Personen (18-80 Jahre) aus 338 heterosexuellen Paaren bis zu 12 Monate von 2013 bis 2015 aus der Metropolregion Berlin teilgenommen. Mittels Akzelerometer wurden die Minuten der physischen Aktivität gemessen. Die Bewegungsdaten wurden mit meteorologischen Variablen (Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, Niederschlag, Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Sonnenscheindauer und Bewölkungsgrad) aus Berlin verbunden. Zur Analyse werden Multilevel-Modelle verwendet, welche die Ebenen der Datenstruktur so abbilden, dass Stunden in Tage und Wochen sowie in Personen und Paaren verschachtelt sind. Es werden Zusammenhänge der Minuten der physischen Aktivität pro Stunde mit den verschiedenen Wetterbedingungen untersucht. Weiterhin werden Moderationen dieser Zusammenhänge durch individuelle Eigenschaften (z.B. Alter, Geschlecht, body-mass index [BMI], Fitnesslevel) exploriert. Die Veränderung der physischen Aktivität während günstiger oder ungünstiger Wetterbedingungen wird quantifiziert. Zukünftige Forschung kann die Erkenntnisse für personenbezogene Maßnahmen oder Kommunikationsstrategien nutzen, um es Personen trotz klimawandelbedingter zunehmender ungünstiger Wetterbedingungen zu erleichtern, physisch aktiv zu sein.

How to cite: Tunn, S., Becker, N., Rust, H., Knoll, N., and Keller, J.: Zusammenhänge verschiedener Wetterbedingungen mit der physischen Aktivität in stündlicher Auflösung, 13. Deutsche Klimatagung, Potsdam, Deutschland, 12–15 Mar 2024, DKT-13-46, https://doi.org/10.5194/dkt-13-46, 2024.