Kommunikation rund um Extremwetterereignisse mit Hilfe von Attributionsforschung am Deutschen Wetterdienst
- Deutscher Wetterdienst, Klima und Umweltberatung, Potsdam, Deutschland (miriam.tivig@dwd.de)
Extremwetterereignisse erfahren aktuell viel mediale Aufmerksamkeit. Im Fokus stehen besonders Hitzewellen, extreme Niederschlagsereignisse oder Dürreperioden. Es besteht auch ein großes Interesse an der Abschätzung zum Ausmaß des Einflusses des Klimawandels auf diese Ereignisse. Dabei wird auch die Frage gestellt, inwiefern Extremwetterereignisse durch den Klimawandel in den nächsten Jahren und Jahrzehnten häufiger und / oder stärker werden. Das Forschungsfeld der Attribution hat sich zum Ziel gesetzt, diese Frage zu beantworten.
Der Deutsche Wetterdienst hat bereits seit 2019 mit dem Aufbau eines eigenen Systems zur Bearbeitung von Attributionsstudien begonnen. Dieses soll nun sukzessive weiterentwickelt und operationalisiert werden. Ziel ist es, auf besondere meteorologische Extremereignisse in Deutschland zeitnah zu reagieren. Durch eine wissenschaftlich fundierte Attributionsstudie sollen robuste Aussagen formuliert und diese der Öffentlichkeit kommuniziert werden.
Dabei wird der DWD auch von Entwicklungen im Rahmen des BMBF-Projektes ClimXtreme Phase II unterstützt. Zum einen soll der bereits entwickelte Prototyp des Attributionssystems durch neueste Erkenntnisse in der Extremwertstatistik verbessert werden und das bestehende System zu einem operativen Verfahren weiterentwickelt werden (Subprojekt AXE_G, Modul B). Hier sollen möglichst viele Arbeitsschritte automatisiert werden, damit nach Eintritt eines Extremwetterereignisses eine schnelle Untersuchung möglich ist.
Zum anderen bedürfen Wissenschaftliche Erkenntnisse jedoch auch eines umfangreichen Übersetzungs- und Kommunikationsprozesses, um in die praktische Entscheidungsfindung einfließen zu können. Das ClimXtreme Subprojekt ClimXchange (Modul C) befasst sich daher mit der grundlegenden Herausforderung, wie vorhandenes Wissen der Klimaforschung am besten vermittelt werden kann. Dabei sollen die spezifischen Erwartungen, Wahrnehmungen und Bedarfe der verschiedenen Nutzergruppen berücksichtigt werden.
Über allem steht dabei die Frage, wie der Deutsche Wetterdienst die Gesellschaft dabei unterstützen kann, sich besser auf zukünftige Extremwetterereignisse vorzubereiten.
How to cite: Tivig, M., Knauf, J., Schröter, J., Lorenz, P., and Kreienkamp, F.: Kommunikation rund um Extremwetterereignisse mit Hilfe von Attributionsforschung am Deutschen Wetterdienst, 13. Deutsche Klimatagung, Potsdam, Deutschland, 12–15 Mar 2024, DKT-13-54, https://doi.org/10.5194/dkt-13-54, 2024.