DKT-13-63, updated on 11 Jan 2024
https://doi.org/10.5194/dkt-13-63
13. Deutsche Klimatagung
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Das Klima-Endspiel in Zukunftsdiskursen

Gunther Seckmeyer, Thomas Köhler, and Gerriet Schwen
Gunther Seckmeyer et al.
  • Leibniz Universität Hannover, Institut für Meteorologie und Klimatologie, Hannover, Germany (seckmeyer@muk.uni-hannover.de)

Wir berichten über erste Ergebnisse eines sozialwissenschaftlichen Projektes, das vom Land

Niedersachsen gefördert und an einem naturwissenschaftlichen Institut angesiedelt ist. Es wird

Von einem Physiker und einem Sozialwissenschaftler transdisziplinär durchgeführt.

 

Als vor 50 Jahren die “Grenzen des Wachstums” erschienen, versuchte die New York Times

den Ansatz mit vernichtender Schärfe zu kritisieren, wobei sie anmerkte: “Today the vision is

mass death from insecticide poisoning, climatic changes, or some other form of retribution

from an angry biosphere.” Das sei als Zukunftsaspekt vielleicht nicht ganz falsch, aber “a

false inevitability of doom do not speed the day of salvation” - Angst- und Panikmache helfen

nicht, die richtigen Entscheidungen zu treffen um technologie- und forschungsbasierte Lösungen

zu finden, sondern behindern nur den benötigten Fortschritt. Diese Kritik wurde und wird

seither immer und immer wieder vorgebracht.

 

Im Jahr 2022 veröffentlichten Kemp et.al. ein paper mit dem Titel „Climate Endgame: Exploring

catastrophic climate change scenarios“, in dem es darum geht, mehr Aufmerksamkeit für Worst-

Case-Szenarien und entsprechende Forschung aufzuwenden, da diese immer wahrscheinlicher

werden. Welche Bedeutung sollte dem „Climate Endgame“ für unsere Zukunftsdiskurse

zukommen? Dazu befragen wir zunächst Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

aus Niedersachsen. In einem zweiten Schritt sollen Akteure aus anderen Bereichen, insbesondere

Landes- und Kommunalverwaltung, Politik und Wirtschaft, Medien und aktivistischen Gruppen,

in einen Zukunftsdiskurs mit Bezug auf das Endgame dazugeholt werden.

 

Die öffentliche Kommunikation ist weiterhin von einem Narrativ dominiert, dass positiv

kommuniziert werden sollte, es vielleicht schon nicht so schlimm kommen wird und wir ja auf

dem richtigen Weg sind unsere Klimaziele zu erreichen. Würde ein ungeschönter Blick auf

unsere Lage nicht vielmehr erst jene Kräfte freisetzen können, die schlimmsten Folgen der

Klimakrise doch noch abzuwenden? Wird der Einsatz für die Begrenzung der Treibhausgase

sinnlos, wenn wir die Ziele nicht erreichen? Und: Wie könnte eine öffentliche Kommunikation

klingen, welche das Ausmaß der Klimakrise vermittelt ohne Überforderung auszulösen?

How to cite: Seckmeyer, G., Köhler, T., and Schwen, G.: Das Klima-Endspiel in Zukunftsdiskursen, 13. Deutsche Klimatagung, Potsdam, Deutschland, 12–15 Mar 2024, DKT-13-63, https://doi.org/10.5194/dkt-13-63, 2024.