Poster programme

B

Klimaschutz und Klimaanpassung hängen eng zusammen: Emissionspfade bestimmen Anpassungsbedarfe und Anpassungsmaßnahmen verändern den Nutzen von Vermeidungsbemühungen. Auf Ebene konkreter Projekte kann es zu „win-win“-Situationen oder Zielkonflikten kommen. Diese Session diskutiert Verknüpfungen beider Bereiche aus wissenschaftlicher Perspektive und planerischer Sicht: Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Anpassung und Vermeidung? Welche Anpassungsmaßnahmen dienen gleichzeitig dem Klimaschutz? Was sind Effekte von „Nature Based Solutions“? Wie werden Anpassung und Vermeidung in Klimapläne integriert? Alle Fachgebiete sind eingeladen ihre Forschungsergebnisse oder planerischen Ideen zu präsentieren.

Public information:
Die Vorträge und Poster befassen sich mit Maßnahmen zu Klimaschutz und Klimaanpassung und reichen von Emissionsminderungsmaßnahmen (z.B. Verkehr, Windenergie) über Anpassungsmaßnahmen (z.B. Management, Nature Based Solutions) bis zur Vorstellung von Ergebnissen von Pilotprojekten. Neue Forschungsmethoden werden ebenfalls präsentiert.

Conveners: K. Heinke Schlünzen, Grischa Perino
Oral programme
| Tue, 16 Mar, 09:00–13:00 (CET)
Poster programme
| Attendance Tue, 16 Mar, 14:00–15:00 (CET)

Attendance time: Tuesday, 16 March 2021, 14:00–15:00

Chairperson: Heinke Schlünzen
Klimaschutz und Klimaanpassung
DKT-12-43
Nancy Kretschmann and Jörg Knieling

Der Klimawandel stellt bereits heute eine der zentralen gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Herausforderung unserer Zeit dar, die insbesondere für Städte einen realen Veränderungsdruck erzeugt. Maßnahmen des Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung gewinnen daher zunehmend an Bedeutung, um Städte für die Herausforderungen von Morgen vorzubereiten. Die Maßnahmen betreffen dabei vielfältige Themenfelder wie Siedlungs- und Freiraumplanung, Mobilität, Land-, Wald- und Forstwirtschaft, über Naturschutz, Biodiversität, Energieversorgung und bis hin zu Gesundheitsschutz, Aufklärung und Einbindung der Öffentlichkeit. Dies stellt jedoch für viele Kommunen eine große Herausforderung dar, nicht zuletzt aufgrund der Komplexität des politischen Gefüges einer Stadt (Stichwort: Multilevel-Governance), der langwierigen Entscheidungs- und Planungsprozesse, dem Denken und Handeln in Ressortstrukturen sowie der angespannten finanziellen Lage deutscher Kommunen. Entsprechend stehen Städte bei zunehmendem Handlungsdruck immer wieder vor der Frage, mit welchen Instrumenten eine intelligente Steuerung von Klimaschutz und -anpassungsmaßnahmen erfolgen kann.

Ziel des Projekts SMARTilience ist es daher, kommunale Entscheidungs- und Handlungsträgerinnen und -träger beim vorausschauenden, effizienten Klimahandeln zu unterstützen. Dazu wird im Projekt ein integriertes, sozio-technisches Steuerungsmodell für klimaresiliente Stadtentwicklung, eine sog. „Urban Governance Toolbox“, konzipiert und als Prototyp entwickelt. Entworfen und erprobt wird das Steuerungsmodell mit und in den Städten Halle (Saale) und Mannheim. In beiden Städten besteht bereits ein erhöhter Anpassungsdruck in Bezug auf verschiedene klimawandel-bedingte Fragestellung, wobei sich beide Städte an unterschiedlichen Punkten im Fortschritt ihrer Aktivitäten zu Klimaschutz und -anpassung befinden.  Diese Bedingungen ermöglichen die Entwicklung eines praxisnahen und am Ende auf weitere deutsche Städte übertragbaren Steuerungsmodells.

Das Poster hat zum Ziel, zum einen das Projekt kurz, aber zum anderen vor allen das Produkt Toolbox vorzustellen. Derzeit befindet sich die Toolbox in der Entwicklung. In den kommenden Monaten steht der Prototyp zu Verfügung, um entsprechend auf dem Plakat in Aufbau und Funktionsweise veranschaulicht zu werden.

How to cite: Kretschmann, N. and Knieling, J.: SMARTilience –Steuerungsmodell für eine klimaresiliente Smart City mit Reallaboren in Halle (Saale) und Mannheim, 12. Deutsche Klimatagung, online, 15–18 Mar 2021, DKT-12-43, https://doi.org/10.5194/dkt-12-43, 2021.

Klimaschutz
DKT-12-64
The impact of ship emission and future greener technologies on the region of the North Sea and Western Baltic Sea
(withdrawn)
Ronny Petrik, Daniel Schwarzkopf, Volker Matthias, and Markus Quante
Klimaanpassung - Land, Fluss, Meer
DKT-12-22
Shubhankar Sengupta, Jürgen Scheffran, and Dmitry Kovalevsky

An agent-based model (the VIABLE framework) of a coastal city is represented in Netlogo, describing adaptive dynamic agent behavior in a changing system. Rising sea levels and subsequent extreme sea level events incur damages to the city which an “urban planner” agent can mitigate through two adaptation pathways: developing coastal defenses, or as a more extreme measure, relocating vulnerable areas inland. Capital generated by the city can be directed as investments towards these pathways, with the remainder being consumed. The agent’s control variables are thus the amount of capital invested, and the ratio of investments allocated to the two pathways. As the simulation progresses and the system changes with rising sea levels, the agent alters these control variables to optimize its value, resulting in dynamic reactive behavior. Additionally, sea level rise is implemented in various modes, along with extreme sea level events that cause severe short-term damages.

How to cite: Sengupta, S., Scheffran, J., and Kovalevsky, D.: Agent Adaptation in an Urban Coastal Scenario: Applying the VIABLE Framework, 12. Deutsche Klimatagung, online, 15–18 Mar 2021, DKT-12-22, https://doi.org/10.5194/dkt-12-22, 2021.

DKT-12-14
Dmitry Kovalevsky and Jürgen Scheffran

System dynamics (SD) pioneered by Jay W. Forrester is a powerful modelling approach for 'what-if' simulations, with a prominent track record of applications to climate and environmental problems. With a goal to describe the pathways of urban adaptation to climate-related coastal hazards, we develop two modifications of the seminal Forrester's 'Urban Dynamics' model. In their current stage of development, these modifications are tailored to simulate the 'business-as-usual' (BaU) scenario when no adaptation actions are taken by the coastal city. In our extensions of Forrester model, sea level rise and related coastal hazards lead to a gradual reduction of city area and severe damages to urban infrastructure under BaU scenario. We explore with SD simulations both close-to-linear and remarkably nonlinear regimes of responses to coastal hazards under BaU. In the original simulations by Forrester that do not take into account climate change impacts, the urban system ultimately reaches an equilibrium after the transitional period of its dynamics. Our simulations with the extended model tell us a different narrative of urban decline under BaU when damages from coastal hazards are taken into account. We also develop simple reduced models of the dynamics of urban wealth that are in qualitative agreement with the results of both our modifications of the Forrester model. With these reduced models, in addition to BaU, we explore the coastal urban adaptation scenarios.

How to cite: Kovalevsky, D. and Scheffran, J.: Coastal cities affected by sea level rise and Forrester's 'Urban Dynamics', 12. Deutsche Klimatagung, online, 15–18 Mar 2021, DKT-12-14, https://doi.org/10.5194/dkt-12-14, 2021.

DKT-12-21
Swantje Preuschmann, Paul Bowyer, Juliane El Zohbi, Johannes Prüter, Tobias Keienburg, Ortrun Schwarzer, and Daniela Jacob

Das H2020-Projekt OPERANDUM untersucht die Wirksamkeit und Effektivität von Nature-Based Solution zur Bewältigung hydro-meteorologischer Risiken in Fallstudien.

Die deutsche Fallstudie konzentriert sich auf den Hochwasserschutz im Biosphärenreservat "Niedersächsische Elbtalaue". Hier sind Struktur und Gestaltung der Elbaue entscheidend, um den extremen Hochwasserereignissen der jüngsten Zeit entgegenzuwirken. An den Ufern der Elbe und in den unteren Auenbereichen stellt sich vor allem die Frage, wo aus Abflussgründen Flächen von höherer Vegetation freigehalten werden können und wo andererseits eine Auenwaldentwicklung toleriert und, oder sogar aufgeforstet werden kann. Alle Aktivitäten im Biosphärenreservat müssen sowohl den Zielen des Hochwasserschutzes als auch den Interessen der Landwirtschaft und des Naturschutzes dienen. Von besonderem Interesse sind daher naturnahe Lösungen.

Eine Lösung zu finden, die alle Interessen berücksichtigt, ist das Ziel des Projektes Kooperatives Auenmanagement. Seit 2016 besteht das Projekt, das sich mit Fragen der Erhaltung, Pflege, Bewirtschaftung und Entwicklung der Elbaue im Biosphärenreservat befasst. Es wird im Rahmen der Förderrichtlinie "Landschaftspflege und Flächenmanagement" mit Mitteln des Landes Niedersachsen und der Europäischen Union gefördert.

Dazu werden auf der Ebene der kommunalen Referenzgebiete neue Kooperationsstrukturen aufgebaut und effektiv vernetzt. Auf diese Weise werden gemeinsam mit den Betrieben vor Ort Maßnahmen und Strategien entwickelt und ein angepasstes Flächenmanagement koordiniert. Dazu gehören Fragen nach der Wirksamkeit von Pflegeverfahren, wie z.B. Weidevieh für die Landschaftsgestaltung, aber auch der Umgang mit Kontaminationsrisiken bei der Beweidung.

Im Rahmen von OPERANDUM nimmt das GERICS in Zusammenarbeit mit der Biosphärenreservats-Verwaltung den Prozess der Ko-Entwicklung innerhalb des kooperativen Auenmanagements genauer unter die Lupe und untersucht die Übertragbarkeit dieses Konzepts auf andere Regionen sowie die Wirksamkeit dieses Konzepts unter den Bedingungen des Klimawandels.

How to cite: Preuschmann, S., Bowyer, P., El Zohbi, J., Prüter, J., Keienburg, T., Schwarzer, O., and Jacob, D.: Kooperatives Auenmanagement - praktische Umsetzung und Organisation einer Nature-Based Solution (NBS) zum Hochwasserschutz, 12. Deutsche Klimatagung, online, 15–18 Mar 2021, DKT-12-21, https://doi.org/10.5194/dkt-12-21, 2021.

Klimaanpassung - Stadt
DKT-12-44
Adapting Cities to Climate Change: Institutional Change around Sustainable Urban Water Concepts in the City of Hamburg, Germany
(withdrawn)
Tom Hawxwell and Joerg Knieling
DKT-12-15
Thea Wübbelmann, Steffen Bender, and Benjamin Burkhard

Immer häufiger sind Starkniederschläge Ursache für Überflutungen im urbanen Raum. Regionale Klimaprojektionen zeigen eine Zunahme der Häufigkeit und Intensität der Starkniederschläge in der Zukunft in einigen Regionen Deutschlands. Um Flutschäden im urbanen Bereichen vermeiden zu können, bedarf es einer nachhaltigen und klimawandeltauglichen Stadtentwicklung, bei der flutregulierende Ausgleichsflächen eine wichtige Rolle spielen. Ökosysteme leisten hierbei einen wichtigen Beitrag zur Regulation. Derartige Leistungen werden als Ökosystemleistungen (ÖSL) bezeichnet und beschreiben den direkten und indirekten Beitrag von Ökosystemen zum menschlichen Wohlbefinden. Die flutregulierenden ÖSL beschreiben die Kapazität, Abflussmengen zu regulieren und damit Flutgefahren zu verringern.

Bisherige Untersuchungen zu flutregulierenden ÖSL beziehen sich häufig auf Überflutungen durch Flusshochwasser. Die dabei betrachteten zeitlichen Skalen sind unterschiedlich, wohingegen auf der räumlichen Ebene in der Regel (Teil-)Einzugsgebiete betrachtet werden. Die durchgeführten Bewertungen basieren in der Regel auf heutigen Gegebenheiten. Die Funktionalität unter veränderten Klimabedingungen, wie sie durch den Klimawandel zu erwarten sind, werden nur selten berücksichtigt. Darüber hinaus liegt der Fokus durch die Betrachtung von Flusshochwassern häufig auf den Regulationsleistungen von Flussauen. Jedoch kommt es durch den hohen Grad an Versiegelungen immer häufiger zu Überflutungen im städtischen Raum. Zusätzlich gilt es hier, große Teile der Bevölkerung, Gebäude und Infrastruktur zu schützen.

Aufgrund der projizierten Zunahmen von Starkregentagen und der zunehmenden Verdichtung von Städten wächst die Bedeutung von Ökosystemen und ihren Leistungen für das menschliche Wohlergehen heute und in Zukunft. Dazu bedarf es methodische Ansätze, die auch die zukünftige Funktionalität im Blick haben. Aufgrund der detaillierten Landnutzungsstrukturen urbaner Gebiete, bietet sich eine räumliche Betrachtung mittels Geoinformationssysteme (GIS) zur Bewertung der flutregulierenden ÖSL an. Neben Indikatoren zur Identifizierung entscheidender Prozesse und Parameter bei der Regulation von Starkniederschlag, werden im hier präsentierten methodischen Ansatz auch Klimainformationen in die Bewertung der ÖSL integriert.

How to cite: Wübbelmann, T., Bender, S., and Burkhard, B.: Wie können zukünftige Flutregulations-Ökosystemleistungen in urbanen Räumen erfasst und bewertet werden?, 12. Deutsche Klimatagung, online, 15–18 Mar 2021, DKT-12-15, https://doi.org/10.5194/dkt-12-15, 2021.

DKT-12-4
Karolin S. Ferner, Marita Boettcher, and K. Heinke Schlünzen

Bebauung führt zu lokalen Abweichungen vom regionalen Klima in Städten, ein Stadtklima bildet sich aus. Beispielsweise verringert sich die durchschnittliche Windgeschwindigkeit, während die Böigkeit sich erhöht. Die Windströmung beeinflusst auch wie der Niederschlag fällt, was zu kleinskaligen Regenheterogenitäten führt. Menschen, die sich in Städten aufhalten, spüren diese Heterogenitäten unmittelbar. Ihre Messung hingegen ist nahezu unmöglich. Die gebäudeinduzierten Windböen beeinträchtigen die Repräsentativität von in-situ- Messungen, deswegen sollen Regenmesser angemessen weit entfernt von Hindernissen aufgestellt werden. Radare sind in der Regel zu grob und können darüber hinaus nicht zwischen den Gebäuden messen. Numerische Modelle sind deshalb eine sinnvolle Methode Regenheterogenitäten zwischen den Gebäuden zu quantifizieren.

In der Bauphysik finden numerische Modelle zur Bestimmung der Niederschlagsbenetzung auf einzelne Gebäudefassaden bereits Verwendung, allerdings werden größere Bereiche einer Stadt oder meteorologische Prozesse wie Strahlung oder Kondensation selten betrachtet. In der Meteorologie erlaubt die zunehmende Rechnerleistung, dass hindernisauflösende, mikroskalige Atmosphärenmodelle immer größere Gebiete abdecken und weitere meteorologische Prozesse auflösen können.

Zur Bestimmung der Regenheterogenitäten zwischen Gebäuden haben wir das mikroskalige hindernisauflösende Transport- und Strömungsmodell MITRAS erweitert. Die Wolkenparameterisierung wurde aus dem mesoskaligen Schwestermodell METRAS übernommen und die Randbedingungen für Wolken- und Regenwasser an Gebäudewänden wurden neu eingeführt. MITRAS Ergebnisse werden für realistische Situationen mit Hilfe von Radar- und in-situ Messungen auf Plausibilität geprüft (Ferner et al., 2020). Unseres Wissens nach ist MITRAS bisher das einzige numerische Stadtklimamodell mit Regenparameterisierung.

Die Modellrechnungen wurden mit unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten und Regenraten initialisiert, um deren Einflüsse auf die Heterogenität der Regenmenge zwischen den Gebäuden in einem Gebiet von 1,9 x 1,7 km² um das Hamburger Rathaus zu bestimmen. Wir untersuchen, wie die Windgeschwindigkeit bei gleichbleibender Regenrate oder die Regenrate bei gleichbleibender Windgeschwindigkeit das Niederschlagsmuster auf Boden und Dächern beeinflussen. Die Ergebnisse werden wir in unserem Vortrag präsentieren.

Ferner, Karolin S., Boettcher, Marita, Schlünzen, K. Heinke (2020): Modelling the heterogeneity of rain in an urban neighbourhood. Publikation in Vorbereitung

How to cite: Ferner, K. S., Boettcher, M., and Schlünzen, K. H.: Modellieren von Regenheterogenitäten zwischen Gebäuden, 12. Deutsche Klimatagung, online, 15–18 Mar 2021, DKT-12-4, https://doi.org/10.5194/dkt-12-4, 2021.

DKT-12-20
Daniel Fenner, Jonas Kittner, Fred Meier, Dieter Scherer, and Benjamin Bechtel

Für wirksame Maßnahmen in der Klimaanpassung ist es vielfach essenziell, dass klimatische Informationen in raum-zeitlich hochaufgelöster Form verfügbar sind. Diese ermöglichen es, Orte für Maßnahmen zu identifizieren sowie ein langfristiges Monitoring vor und nach der Umsetzung von Maßnahmen durchzuführen, um ihre Wirksamkeit feststellen zu können. Zudem erhöht die Einbindung lokaler Stakeholder die Chancen auf Akzeptanz und erfolgreiche Umsetzung.

Städte sind, sowohl weltweit gesehen als auch in Deutschland, Orte mit besonders hohem Risiko gegenüber Naturgefahren wie beispielsweise Hitzewellen und deren gesundheitlichen Auswirkungen auf Menschen. Zudem finden wir in Städten eine hohe räumliche Variabilität klimatischer Bedingungen. Ausgerechnet für Städte sind hochauflösende Klimainformationen aber in aller Regel nicht verfügbar. Städte wurden traditionell kaum mit Messstationen ausgestattet und die Errichtung und der dauerhafte Betrieb dichter Messnetze sind mit hohen finanziellen Hürden verbunden.

Gerade in Städten könnten Daten privater Wetterstationen, die in den letzten Jahren enormen Zuwachs erhalten haben, einen wichtigen Beitrag leisten, da hier oft mehrere hunderte bis tausende solcher Wetterstationen kontinuierlich Daten erfassen. Diese Daten können über das Internet abgerufen werden und stehen vielfältigen potentiellen Anwendungen zur Verfügung. Für die Verwendung der Daten sind Qualitätsprüfungsverfahren von enormer Wichtigkeit, um typische Fehler zu erkennen und herauszufiltern. Nach Anwendung solcher Verfahren sind weit mehr als die Hälfte der privaten Wetterstationsdaten für stadtklimatologische Analysen, die Planung von Klimaanpassungsmaßnahmen und lokales Monitoring nutzbar. So kann beispielsweise die beobachtete hohe Variabilität in qualitätsgeprüften Lufttemperaturdaten für Konzepte und Fragen der Klimaanpassung genutzt werden. Zusätzlich kann durch gezielte Kooperation mit Stakeholdern vor Ort bei der Aufstellung neuer Stationen ein vertieftes Verständnis für Wetter und Klima aufgebaut werden.

In diesem Beitrag sollen Hürden und Möglichkeiten privater Wetterstationen und deren Daten im Rahmen der Klimaanpassung vorgestellt und diskutiert werden. Mithilfe von Beispielen soll zudem exemplarisch deren Anwendbarkeit demonstriert und vertieft werden.

How to cite: Fenner, D., Kittner, J., Meier, F., Scherer, D., and Bechtel, B.: Private Wetterstationen als Instrument in der Klimaanpassung, 12. Deutsche Klimatagung, online, 15–18 Mar 2021, DKT-12-20, https://doi.org/10.5194/dkt-12-20, 2021.