1.

Das Klima ist keine Konstante, sondern unterliegt einem ständigen Wandel. Klimaänderungen können auf natürliche sowie auf menschliche Einflüsse zurückgeführt werden. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich die oberflächennahen Luftschichten der Kontinente und Ozeane der Erde deutlich erwärmt. Anthropogene Aktivitäten sind hierfür die Hauptursache. In dieser Session, die alle Zeitskalen von der erdgeschichtlichen Vergangenheit bis zur Zukunft umfasst, geht es um das beobachtete und rekonstruierte Klima, die natürlichen und anthropogenen Einflussfaktoren auf das Klimasystem und die Vorhersage und Modellierung des zukünftigen Klimas. Einer der Schwerpunkte wird auf die Klimaforschung im Hochgebirge gelegt.

Conveners: Barbara Früh, Cecile Blanchet, Patrick Ludwig, Katja Trachte
2.

In dieser Sitzung liegt der Schwerpunkt auf meteorologischen Extremwetter- und Klimaereignissen wie z.B. Hitzewellen, Dürren und intensiven bzw. anhaltendem Regen und deren Folgen. Neben der Feststellung von aufgetretenen Veränderungen (Detektion) geht es dabei insbesondere um die Frage, inwiefern der durch den Menschen verursachte Klimawandel solche Phänomene verändert hat (Attribution). Auch Beiträge, die über meteorologische Ereignisse hinausgehen und stattdessen direkt ökologische, ökonomische oder gesellschaftliche Klimafolgen attribuieren, sind hier von besonderem Interesse. Neben quantitativen Abschätzungen des Einflusses von menschengemachten Klimaeinflussfaktoren begrüßen wir auch Analysen zu den kausalen Zusammenhängen und Wechselwirkungen auf verschiedenen Zeitskalen, die Extremwetter beeinflussen.

Conveners: Marlene Kretschmer, Sabine Undorf, Frank Kreienkamp
3.

Die zunehmende Dringlichkeit, den Klimawandel zu bekämpfen und seine Auswirkungen abzuschwächen, hat ein wachsendes Interesse an der Erforschung innovativer Strategien zur Erreichung negativer Emissionen geweckt. In dieser Session werden Chancen und Grenzen verschiedener Ansätze und Technologien vorgestellt, die dazu dienen, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen und somit die Konzentration von Treibhausgasen zu reduzieren. Wir diskutieren die Rolle von Wäldern, Ozeanen, Feuchtgebieten und anderen natürlichen Lebensräumen bei der Kohlenstoffbindung und dem Schutz der Biodiversität. Die Session beschäftigt sich aber auch mit Technologien des ‘Climate Engineering‘ wie Eingriffen in den Strahlungshaushalt der Erde und CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS).

Conveners: Kathleen Mar, Thomas Leisner, Hella Wittmann-Oelze, Isabelle Steinke
4.

Seit Jahrtausenden greift der Mensch in das System Erde ein und verändert die terrestrische Biosphäre, die Ozeane und die Atmosphäre sowie deren Wechselwirkungen. Seit der Industrialisierung haben sich diese Prozesse weiter beschleunigt. Die daraus resultierenden Veränderungen von Ökosystemen, Entwaldung, Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen, Nährstoffeintrag, Klimawandel und Umweltverschmutzung, der Verlust der Artenvielfalt und die nicht nachhaltigen Praktiken der Landnutzung stellen große Herausforderungen für globale Ökosysteme und ihre Leistungen und Funktionen dar und betreffen somit auch ökonomische Werte und menschliche Gesellschaften direkt. Insbesondere sollen in dieser Session die Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt und Ökosystemleistungen, nachhaltige Land- und Ressourcenbewirtschaftung sowie deren Wechselwirkungen mit Klima- und Naturschutzstrategien adressiert werden. Besonderes Interesse gilt auch den zahlreichen Synergien und Zielkonflikten zwischen Biodiversitäts- und Klimaschutz sowie der Anpassung and den Klimawandel und weiteren Nachhaltigkeitszielen wie Ernährungssicherheit. Außerdem diskutieren wir die Anforderungen an nachhaltiges Ressourcemanagament über längere Zeitskalen hinweg im Hinblick auf ein sich veränderndes Klima und die Resilienz von sozial-ökologischen Systemen.

Conveners: Thomas Hickler, Christopher Reyer, Ingolf Kühn, Nadine Ruehr
5.

Der Wechsel von vorrangig fossilen Brennstoffen zur Nutzung von überwiegend erneuerbaren Energieressourcen bringt Herausforderungen und Chancen mit sich. Diese Session adressiert die Energiewende von der meteorologischen Perspektive unter Einbezug der Interdisziplinarität der Energiewende. Wir laden wissenschaftliche Beiträge zu den folgenden Schwerpunkten ein:

• Vorhersagbarkeit erneuerbarer Energien (Kurzzeit und Langzeitprognosen) mittels Wetter- und saisonaler Vorhersagen
• Ressourcenbewertungen von erneuerbaren Energien anhand von Datensätzen aus Beobachtungen, Reanalysen und Klimamodellen
• technologische Entwicklungen zur verbesserten Nutzung von erneuerbaren Energien einschließlich Energieeffizienz, Energienetze, und Speichertechnologien
• Untersuchungen von erneuerbaren Energien aus wirtschaftlicher Perspektive

Conveners: Stephanie Fiedler, Frank Kaspar
6.

Der Klimawandel ist ein globales Phänomen mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die Gesellschaft. Diese reichen vom Temperaturanstieg über die Zerstörung von Infrastrukturen durch vermehrte Extremwetterereignisse bis hin zur verstärkten Ausbreitung von Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber. Der Umgang mit dem Klimawandel erfordert daher einen ganzheitlichen und integrativen Ansatz, der alle Menschen einbezieht. Die verständliche Vermittlung von Wissen und der Austausch mit der Gesellschaft stehen dabei im Mittelpunkt. Klimaservices als Brücke zwischen Wissenschaft und Anwendung spielen eine wichtige Rolle im Umgang mit dem Klimawandel. In dieser Session soll das Spannungsfeld zwischen Klimawandel und Gesellschaft unter verschiedenen Aspekten beleuchtet werden. Eingeladen sind Beiträge aus natur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive, gerne auch mit Fokus auf das Themenfeld Gesundheit.

Conveners: Tobias Geiger, Inge Niedek, Andreas Matzarakis, Franziska Stefanie Hanf
7.

Die Anwendung von künstlicher Intelligenz in der Klimawissenschaft nimmt rasch zu. Sie hat einige Verbesserungen bei der Wettervorhersage, Daten-assimilation, der Vorhersage von Extremereignissen, der Emulation von Modellkomponenten und der Extraktion relevanter Informationen aus großen Klimadatensätzen gezeigt. KI nutzt Techniken wie tiefe neuronale Netze, um aus verschiedenen Informationsquellen wie Beobachtungen, Satellitenbildern, Reanalysen und allgemeinen Zirkulationsmodellen zu lernen und kann wichtige Klimaindikatoren wie die globale Durchschnittstemperatur oder den Anstieg des Meeresspiegels abschätzen. KI hat ein großes Potenzial für die Erstellung eines hochpräzisen digitalen Modells der Erde, das die natürlichen Prozesse und die vom Menschen verursachten Veränderungen sowie deren Wechselwirkungen erfasst, den so genannten digitalen Zwilling der Erde. Daher kann sie dazu beitragen, die Politik und die Entscheidungsfindung für Klimamaßnahmen zu unterstützen. Willkommen sind Beiträge, welche die Anwendungpotentiale von KI in der Klimaforschung aufzeigen.

Conveners: Walter Acevedo Valencia, Niklas Boers